Eine Geschichte von Theo, 9 Jahre.
Es sind Sommerferien. Draußen zwitschern die Vögel. Es ist schon hell, obwohl es erst 5 Uhr ist. Theo kann einfach nicht mehr schlafen.
Im Haus regt sich nichts. Theo schleicht auf Zehenspitzen am Schlafzimmer seiner Eltern vorbei. Im Flur zieht er sich Schuhe an, schnappt sich seinen Dackel Biene und seine Angel, die er zum letzten Geburtstag bekommen hat.
Er überquert den Hof, vorbei an den Traktoren mit den großen Anhängern und dem Mähdrescher. Es ist Erntezeit und in ein paar Stunden, wird auf den Feldern weiter Korn gedroschen.
Theo und Biene nehmen Kurs auf den Angelteich. Die Abkürzung führt sie durch einen Grünweg vorbei an einem frisch gemähten Feld. In der Ferne sieht Theo etwas im Gras in der Sonne blitzen. Als er näher kommt betrachtet er das ganze Ausmaß: Überall liegen leere Chipstüten, Bierdosen und Plastikflaschen. Theo nimmt sich fest vor, später mit seinem Bollerwagen zurückzukommen und aufzuräumen.
Am Angelteich angekommen, bereitet Theo alles vor und gemeinsam sitzen Theo und Biene am Ufer und warten darauf, dass ein Fisch anbeißt. Es dauert nicht lange und Theo spürt einen Widerstand an der Angel. Er holt die Schnur ein - und siehe da: eine zerrissene Mülltüte. Theo zieht außerdem noch einige Plastiktüten und eine Babywindel heraus. Enttäuscht packt er seine Sachen zusammen und macht sich auf den Heimweg.
Kurz vor dem Hof sieht er einen gestrandeten Folienluftballon im Baum hängen. An der Schnur des Ballons hängt eine Karte - bestimmt von einer Hochzeit. Solche Ballons kennt Theo schon. Aber an der Schnur hängt auch kopfüber ein totes Rotkehlchen. Genau so eines, das auch jeden Morgen vor seinem Fenster zwitschert. Theo ist sehr traurig darüber.
Lasst uns eine Geschichte schreiben, in der Theo und Biene durch unberührte Natur streifen können. In der Theo das Rotkehlchen vor seinem Zimmer zwitschern hört und der Angelteich Lebensraum für Fische und andere Tiere ist. Eine Geschichte frei von Müll.
Der kleine Theo aus unserer Geschichte ist heute noch ein Baby. Doch das, was er erlebt, ist heute schon traurige Realität. Wir wollen heute den Grundstein für eine bessere Zukunft legen. Eine Zukunft ohne Müll. Für Theo. Für dich und mich. Für Groß und Klein. Für alle.